Druckansicht

Nach dem Setzen der Z-Mühle wie bei den Definitionen beschrieben haben wir die Situation, dass Weiß einen Stein mehr hat. Wenn es später zum Ziehen kommt, ohne dass Schwarz noch in der Setzphase eine Mühle machen oder drohen kann, dann kann dieser Mehrstein in vielen Fällen zum Sieg reichen. Da Schwarz das Gleichgewicht mit einem Stein weniger oft nur bei sehr genauem Spiel erreichen kann, was sehr schwer ist, sind die Chancen besser für Weiß, wenn man die Z-Mühle beherrscht.

Allerdings ist es nicht leicht für Weiß, den Ausgleich für den letzten Stein, den der schwarze Spieler setzen darf, zu erreichen. Daher meiden die meisten Anfänger die Z-Mühle und spielen lieber das berühmte Remis-Setzen (möglichst in jeden Ring 3 Steine, selbst keine Mühle machen und dem Gegner keine Mühle erlauben).

Beurteilung In den meisten Varianten der Z-Mühle kann Schwarz mit den verbleibenden 5 Setzsteinen alleine keine sinnvolle Mühle machen. Er muss daher versuchen, zusammen mit den bereits auf den +-Punkten gesetzten Steinen eine Mühle zu bilden, wie in der folgenden Abbildung dargestellt.

Aus der Sicht von Weiß ist die grüne Mühle rechts ungefährlich, da beim Schließen der Mühle durch Schwarz die weiße Zentrumsmühle frei wird. Die schwarze Mühle unten ist daher wesentlich gefährlicher und Weiß muss beim Setzen unbedingt vermeiden, dass Schwarz mit dieser Mühle endet.

Hat man aber keine Angst vor dem letzten Stein und spielt als Weißer die Z-Mühle, dann sollte man die folgenden Prinzipien kennen und zur Verteidigung nutzen:
  • Die weißen Steine sind zunächst zu verteilen, meist einen innen, den anderen außen und zwar auf den beiden T-Punkten bei den schwarzen Steinen im Mittelring.
  • Sofortige Angriffe von Weiß durch das Drohen einer senkrechten Mühle sind zu vermeiden, da dies dem Verteilungsprinzip widerspricht und es die weißen Steine zu sehr konzentriert.
  • Die wichtigsten Steine beim Setzen sind die letzten beiden. Meist droht Weiß, mit einem bereits im 5., 6. oder 7. Zug gesetzten Stein eine weitere Mühle in dem Ring, in dem Schwarz schon 2 Steine gesetzt hat (Beispiele werden folgen, wenn konkrete Varianten besprochen werden).
  • Manchmal muss man Schwarz schon in der Setzphase zu einer geschlossenen Mühle zwingen, um diese dann wirkungsvoll einzusperren.
  • Keine Angst vor den grünen Mühlen wie in der Abbildung oben.

Wie alle Prinzipien haben natürlich auch die hier aufgeführten ihre Ausnahmen, auf die dann bei konkreten Varianten eingegangen wird. Es folgen nun ein paar Beispiele von Positionen, die bei häufig gespielten Varianten der Z-Mühle nach dem Setzen entstehen.
OK OK Fehler
Korrekte Verteidigung. Weiß hat eine schwarze geschlossene Mühle zugelassen, diese aber fest eingeschlossen. In der Folge gelingt es keinem Spieler, seine Mühle zu öffnen, ohne auch die des Gegners freizugeben, die Partie endet remis. Korrekte Verteidigung. Weiß lässt dem Schwarzen innen eine offene Mühle. Wird diese aber geschlossen, dann wird die weiße Z-Mühle frei. Es kommt zu einem Schlagabtausch und letztendlich endet die Partie remis. Fehlerhafte Verteidigung. Schwarz hat außen unten eine Mühle und es gelingt Weiß bei korrektem schwarzem Spiel weder, diese Mühle einzusperren, noch selbst eine Mühle zu machen. Die Partie ist für Weiß verloren.