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Es wurde gesetzt, gegrübelt, beobachtet, die Zeit kontrolliert
und gespielt, gespielt und gespielt. Jeder Teilnehmer musste an
jedem der beiden Tage gegen 9 Gegner jeweils 2 Partien spielen. Die
Bedenkzeit pro Person und Partie betrug 10 Minuten am ersten Tag, 7
Minuten am zweiten Tag. Für einen Sieg gab es 2 Punkte, einen Punkt
für ein Remis.
Für alle Zweifler, die den etwas stärkeren Spielern immer wieder Programmspiel und Betrug vorwerfen mal deutlich gesagt. Man kann auch ganz ohne Programm hervorragendes Mühle spielen, einfach mal im nächsten Jahr vorbei kommen und mitmachen. In der Zwischenzeit am Besten viel üben und Mund halten. |
Erstmals war mit Jakub in diesem Jahr auch einer der bei Kurnik
zahlreich auftretenden und extrem stark eingestuften Polen nach
Passau gekommen. Jakub spielt als Wolfer bei Kurnik und hat dort mehr als
2100 Punkte, er gewann auch kürzlich ein in Tschechien
stattfindendes Mühle-Turnier. Natürlich waren alle neugierig, ob er
seine Spielstärke auch hier und am Brett zur Geltung bringen könne.
Der amtierende EM Alain startete am ersten Tag relativ schwach und verlor sogar mehrere Partien. Am Abend der ersten Tages hatte Jakub mit 26 (von 36 möglichen) einen Vorsprung von 2 Punkten gegenüber Alain und eine Ablösung des EM zeichnete sich ab. |
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Am zweiten Tag startet Jakub furios, in den ersten drei Runden
holte er 11 von 12 Punkten und in Runde 5 trafen dann der amtierende
Alain und der mittlerweile als deutlicher Favorit gehandelte Jakub
aufeinander. Alain lag mit einigen Punkten hinter Jakub und konnte
diesen Rückstand nur aufholen, indem er ihn besiegte. Dies kann aber
bei zwei so starken Spielern nur funktionieren, wenn man volles
Risiko geht. So kam es, dass Alain am Ende sogar beide Partien
verlor, der Kampf um die Spitze war damit entschieden.
Jakub verlor während des gesamten Turniers keine einzige Partie und holte am zweiten Tag sogar 29 von 36 möglichen Punkten. |
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![]() Jakub als frisch gebackener EM |
![]() Alain als Vize-EM |
![]() Sir Oblong der Dritte |
Am meisten überrascht über die von mir erreichte Platzierung war
ich am Ende wohl selbst. Alain hat in den letzten 8 Jahren bewiesen,
dass er der beste teilnehmende Spieler war, Jakub hat diese EM
dominiert.
Jeder, der mal beispielsweise bei Kurnik ein Online-Turnier mitgespielt hat, weiß, wie eng die Plätze oft zusammen liegen, ein halber Punkt kann den Unterschied zwischen Platz 1 und 6 ausmachen. Bei der EM ist das ähnlich und ich würde sagen, dass die Reihenfolge der Plätze 3-15 mehr oder weniger zufällig ist und von der Tagesform der jeweiligen Spieler abhängt. Neben vielen guten Erinnerungen nahm ich sicher auch ein paar neue Ideen für das Spiel mit von Passau nach Hause, am Brett im Turnier gemachte Fehler sind bestens dazu geeignet, dazu zu lernen. |