Nachdem die Mühle EM 2009 schon vor Monaten hier
angekündigt wurde, endete am Nachmittag des
15.03.2009 die Durchführung. Dieser Bericht ist
wie schon die aus den Jahren 2007 und 2008 direkt im Anschluss erstellt
und daher wieder druckfrisch. Ich hoffe, dass dieser Bericht wieder ein paar
Besucher auf diese Seite lockt, für Feedback, Anregungen oder sonstiges
steht natürlich mein
Gästebuch
offen. Allgemeine Hinweise, wer warum teilnehmen sollte, finden sich im
Bericht für 2007 und werden hier nicht
wiederholt.
Wie schon in den letzten Jahren ist die erfolgreiche Durchführung
der EM dank der hervorragenden Vorbereitungen durch
Simone (an dieser Stelle nochmals Dank) rundum sehr gelungen. Aufgrund des
Verkaufs des Hotels Passauer Wolf wurde der Austragsungsort in das
Hotel Kloster Seeon
kloster-seeon.de in der Nähe des Chiemsee verlegt. Der
angemietete Raum war sehr schön, die Atmosphäre gemütlich und in den Pausen
konnte man kurz in den Garten gehen und den Anblick des noch teilweise
zugefrorenen Sees genießen. Denise hat für die Kaffeepausen leckeren Kuchen
gebacken, mein absoluter Favorit war der Nusskucken. Die Getränke wurden großzügig von einer örtlichen
Brauerei gesponsert, allerdings gab es nur Soft-Drinks, sonst wären die Platzierungen
eventuell anders ausgefallen.
Ein paar Nachteile gab es auch, die mit den neuen Örtlichkeiten im Zusammenhang
standen. Es wird versucht werden, diese bei der nächsten EM zu vermeiden:
- Verkehrstechnisch ist Seeon sehr ungünstig gelegen, ein Erreichen
mit öffentlichen Verkehrsmitteln fast unzumutbar.
- Spielort und Gaststätten waren getrennt, wodurch unnötig viel Zeit
bei den Pausen verbraten wurde.
- Hotels waren teilweise ausgebucht, wodurch die Teilnehmer auf
mehrere Hotels verteilt werden mussten.
- In den Hotels gab es keine Bars für einen Absacker am Abend, eine
Pub oder ähnliches in Lauf-Entfernung suchte man auch vergebens.
Die letzten beiden Punkte verhinderten die sonst so gemütlichen
Diskussionen am Abend, die sich bis in die frühen Morgenstunden ziehen
konnten.
In diesem Jahr war die EM im Spitzenfeld wohl vergleichbar besetzt wie in den
Vorjahren, die Anzahl der Teilnehmer lag mit 27 leicht über dem Vorjahr.
Aber auch in diesem Jahr kamen
leider wieder alle Teilnehmer ausschließlich aus dem deutschsprachigen Raum (D-A-CH). Müsste man die
Platzierung bei der EM 2009 mit einem kurzen Satz beschreiben, so wäre
wohl der Ausdruck
Alles wie gehabt am treffendsten (Details unten)
Während des Turniers wurde wieder gesetzt, gegrübelt, beobachtet, die Zeit kontrolliert
und gespielt, gespielt und gespielt. Wie in den Vorjahren musste
jeder Teilnehmer an
jedem der beiden Tage gegen 9 Gegner jeweils 2 Partien spielen. Die
Bedenkzeit pro Person und Partie betrug 10 Minuten am ersten Tag, 7
Minuten am zweiten Tag. Für einen Sieg gab es 2 Punkte, einen Punkt
für ein Remis.
Neu war, dass wir in dieser EM
den vom aktiven Spielbetrieb zurückgetretenen Mühle Großmeister
Markus
Schaub, der lange Jahre mit seiner Spielstärke die Mühle-Welt
dominierte, als Schiedsrichter gewinnen konnten (stehend im Bild
links).
Neu war in diesem Jahr auch das Spielmaterial. Statt auf
selbstgebastelten Brettern mit selbstgebastelten Steinen wurde auf
neuen Kunststoffbrettern mit Holzsteinen gespielt. Auch alle alten
analogen Schachuhren wurde durch neue Uhren mit digitaler Anzeige
ersetzt.
Am Ende des ersten Turniertages war das gesamte vordere Feld nur wenige
Punkte auseinander, nur Fritz Haussener hatte sich mit 2
zusätzlichen Siegpunkten
recht deutlich auf den ersten Platz abgesetzt. Ich persönlich
dachte, dass er mit diesem doch recht deutlichen Vorsprung den
Turniersieg schon so gut wie in der Tasche hat.
Am zweiten Tag konnte aber der Titelverteidiger Alain Flury doch (fast wie im Vorjahr)
wieder aufholen. Am Ende lag punktgleich mit Fritz auf und konnte
dank der besseren Feinwertung sogar seinen ersten Platz verteidigen.
Auch die Spieler der Plätze 3-5 waren alle punktgleich, auch hier wurde
durch die Feinwertung der Platz entschieden und den 3. Platz bekam
dann ich.
Ich denke, alle Teilnehmer hatten wieder viel Spaß bei der
Veranstaltung. Viele kennen sich mittlerweile schon viele Jahre und
auch die Neulinge wurden herzlich aufgenommen. Durch
Pressemitteilungen kamen auch ein paar Spieler aus der Region, die
zwar die hinteren Plätze verteidigen mussten. Aber keiner dieser
"Amateur-Spieler" blieb nach dem ersten Tag fern, alle kamen auch am zweiten
Tag, genossen die Atmosphäre und das Spielen und freuten sich über
die Urkunden. Selbst bei den Stammspielern sind nicht alle extrem
stark, etliche haben sicher Probleme, bei PlayOK über 1500 Punkte zu
kommen. Aber es ist einfach mal ein tolles Ereignis, live gegen
viele andere verschiedene Gegner zu spielen und zu den Online-Namen eine
persönliche Beziehung aufzubauen. Daher möchte ich an dieser Stelle
auch nochmals an das Motto zur geplanten deutschen Meisterschaft
erinnern
Dabei sein ist alles. Leider haben sich auf
den Fragebogen zur Deutschen Meisterschaft 2009 bisher nicht genügend Interessenten
gemeldet. Bitte eine eventuell vorhandene Scheu beiseite legen,
Interesse zeigen und andere Mühle-Freunde im Herbst live in München erleben.
Das Bild zeigt die Spitzenreiter des Turniers von links nach rechts,
die in der identischen Position wie 2008 landeten
- Ich konnte meinen 3. Platz von 2007 und 2008 bestätigen
- Alain, der seinen Titel verteidigte
- Fritz Haussener ist wieder Vize-Meister geworden.
Die Liste der Teilnehmer mit den genauen Platzierungen stelle ich hier als
Übersicht bereit.
Weitere Details mit allen Spielen und den Ergebnissen der zwei
Spieltage getrennt und mehr Bilder vom Turnier sind beim WMD unter
muehlespiel.eu veröffentlicht. Beim Berner Mühlespielverein
unter
muehlespiel.ch
gibt es eine Bildergalerie mit rund 75 Aufnahmen,
die die Atmosphäre während des Turniers gut eingefangen haben.