Nachdem die Mühle EM 2008 schon vor Monaten hier
angekündigt wurde, endete am 24.2.2008 die Durchführung. Dieser Bericht ist
wie schon der aus dem Jahr 2007 direkt im Anschluss erstellt
und daher wieder druckfrisch. Ich hoffe, dass dieser Bericht wieder ein paar
Besucher auf diese Seite lockt, für Feedback, Anregungen oder sonstiges
steht natürlich mein Gästebuch
offen. Allgemeine Hinweise, wer warum teilnehmen sollte, finden sich im
Bericht für 2007 und werden hier nicht
wiederholt.
Wie schon in den letzten Jahren ist die erfolgreiche Durchführung
der EM dank der hervorragenden Vorbereitungen durch
Simone (an dieser Stelle nochmals Dank) rundum gelungen. Die Räumlichkeiten
waren ideal, die Atmosphäre gemütlich und für die erforderlichen
Energiezufuhr in Form vom Bayrischen Schmankerln wie Leberkäse (an spezielle
Schweizer Freunde nochmals die Übersetzung, dass es sich um Fleischkäse
handelt *zwinker*), Süßigkeiten und insbesondere auch Tonnen von selbstgebackenen
Kuchen gewährleistet.
Müsste man die EM 2008 mit einem kurzen Satz beschreiben, so wäre
wohl der Ausdruck Alain ist zurück am treffendsten (Details unten).
Schon im Vorfeld der EM wurde anhand der Anmeldungen klar, dass es sich
um die bisher am stärksten besetzte EM handeln könnte. Zahlreiche sehr
starke Online-Spieler, die bisher noch nie teilgenommen hatten, kündigten
ihre Teilnahme an. Von einigen glaubten allerdings viele skeptische Kenner
der Mühle-Szene von Anfang an nicht, dass sie wirklich erscheinen würden,
und sie behielten leider recht. Schade war auch, dass der amtierende
polnische Europameister nicht zusagte, um seinen Titel zu verteidigen. In
diesem Jahr war die EM im Spitzenfeld wohl etwas stärker besetzt als in den
Vorjahren, die Anzahl der Teilnehmer ging aber auf 25 zurück und diese kamen
ausschließlich aus dem deutschsprachigen Raum (D-A-CH).
Während des Turniers wurde wieder gesetzt, gegrübelt, beobachtet, die Zeit kontrolliert
und gespielt, gespielt und gespielt. Jeder Teilnehmer musste an
jedem der beiden Tage gegen 9 Gegner jeweils 2 Partien spielen. Die
Bedenkzeit pro Person und Partie betrug 10 Minuten am ersten Tag, 7
Minuten am zweiten Tag. Für einen Sieg gab es 2 Punkte, einen Punkt
für ein Remis.
Am Ende des ersten Tages war das gesamte Feld nur
wenige Punkte auseinander, wobei Fritz und Alain punktgleich die
Plätze 1 und 2 einnahmen. Mit nur einem Punkt Abstand folgten ich,
Ernestine und Franz auf den Plätzen 3 bis 5.
Für viele Teilnehmer war es etwas unbefriedigend, dass das Feld
doch so eng war, 2 Punkte unterschiede konnten 10 Plätze ausmachen.
Der Grund liegt auch in der Natur des Mühlespiels, bei dem der
Ausgang Remis als Normalfall anzusehen ist, ein Gewinn/Verlust ist
eher die Ausnahme. So gab es am Abend des ersten Tages auch
zahlreiche Diskussionen und Anregungen, wie man eventuell das
Turnier gerechter und spannender machen und die Anteile der
Remis-Spiele reduzieren könnte. Einige der Ideen waren:
Den ersten Tag als Vorrunde spielen, am zweiten Tag in
Gruppen aufteilen, wobei in den Gruppen dann jeder gegen jeden
spielt.
Sieg-Spiele höher zu bewerten als Remis-Spiele (analog zur
Fußball Bundesliga).
Das Schlagen aus einer Mühle zu erlauben, falls keine freien
Steine mehr verfügbar sind.
Freilose nicht mit 2 Siegen, sondern nur einem Sieg und
einem Remis zu
berechnen.
Welche Ideen praktikabel sind und bei der nächsten EM
praktiziert werden, wird das laufende Jahr zeigen. Für weitere
Anregungen ist der
Weltmühel Dachverband
zu Mühle in der Schweiz dankbar.
Dank der Pressearbeit von Simone war in diesem Jahr erstmals war
in diesem Jahr sogar das Fernsehen anwesend, der Bericht zur EM wurde
auf BR3 gesendet (siehe unten).
Das TV-Team drehte genau in der Zeit, in der die Partien zwischen
den beiden Spitzenreitern Alain und Fritz ausgetragen wurden. Ich
weiß nicht, ob es die Kamera oder die hübsche Kameraassistentin war,
die Alain völlig aus der Fassung brachten, so dass er eine totale
Remisstellung kamerawirksam vergeigte und völlig unnötig verlor.
Drei Runden vor Schluss schien es nun, als müsse sich Alain nun zum
zweiten Mal in Folge mit dem zweiten Platz zufrieden geben. Aber in
der Schlussphase zeigte Fritz nun plötzlich Nerven, verlor völlig
unnötig ein paar Partien und Alain konnte noch Punkten, so dass
Alain am Ende doch die Nase vorne hatte. Ich spielte beide Tage
relativ konstant, verlor nur 2 der 36 Partien und landete so wieder
auf dem dritten Platz.
Das Bild zeigt die Spitzenreiter des Turniers von links nach rechts
Ernestine, die als beste Frau den 4. Platz belegte
den Vize-EM Fritz
Alain, der seinen Titel wieder holte
Ich konnte meinen 3. Platz von 2007 bestätigen
Simone, die das Turnier so hervorragend
organisierte (und dadurch doch ein wenig vom Spielen abgelenkt
wurde, was sich im Turnierrang niederschlug *fg*)
Erfreulich war, dass die bei den ersten 4 Plätzen
für die Einordnung auch unterschiedliche Punktzahlen gab, die beim
Schweizer System verwendete und etwas umstrittene Feinwertung musste
nicht zur Platzierung herangezogen werden. Die Liste der Teilnehmer
mit den Platzierungen nach dem zweiten Tag stelle ich hier als
PDF-Datei oder
HTML-Tabelle als Übersicht
bereit, weitere Details mit allen Spielen und den Ergebnissen der zwei
Spieltage getrennt sind beim der
Weltmühlespiel Dachverband veröffentlicht.
Der TV-Bericht vom Bayerischen Rundfunk BR3 nach
der Mühlespiel Europameisterschaft 2008, bei der
Alain Flury wieder siegte.
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