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Nr.PositionBemerkung
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Mit 6 Steinen gegen 4 gewinnt man normalerweise nicht, aber es gibt Ausnahmen. Sind die 4 Steine auf nur 2 Ringe verteilt, dann kann es gelingen, diese einzusperren und den Sieg zu erringen. Der mit 4 Steinen muss ständig darauf achten, nicht eingesperrt zu werden, und das kann der mit 6 Steinen dazu nutzen, eine gewonnene Ausnahmestellung zu erreichen, die es ihm erlaubt, den 4. Stein zu schlagen und dann mit den verbleibenden 6 Steinen gleichzeitig zwei Mühlen zu öffnen. Diese Ausnahmestellungen gibt es in verschiedenen Ausprägungen:

  • Schwache Stellungen erlauben den Sieg nur, wenn der Gegner nach dem Schlagen nicht sofort eine Mühle bilden kann.
  • Mittelsstarke Stellungen erlauben den Sieg auch, wenn der Gegner nach dem Schlagen sofort eine Mühle bilden kann und aus Mühlen geschlagen werden darf. Das Verbot, aus einer Mühle zu schlagen, wurde vom WMD mittlerweile aufgehoben.
  • Starke Stellungen erlauben den Sieg auch, wenn der Gegner nach dem Schlagen nicht eine Mühle bilden kann, aber nach den Regeln des WMD gespielt wird, also aus geschlossenen Mühlen nicht geschlagen werden darf.

Es folgen nun exemplarisch ein paar Beispiele für diese Stellungen:

10000121010210010200010002Schwache Stellung:

  • Weiß schließt eine Mühle durch d2 nach b2 oder f2 und nimmt d6
  • Schwarz kann keine Mühle bilden und muss g4 blocken.
  • Weiß zieht nach d2 und öffnet gleichzeitig 2 Mühlen.

Stände beispielsweise der Stein a4 auf a1, so könnte Schwarz nach dem Schlagen und nehmen von d6 sofort eine Mühle bilden und f6 nehmen, wonach das Spiel Remis ist.
20000121210020100001021000Schwache Stellung:

  • Weiß schließt eine Mühle durch e4 nach f4 und nimmt d6
  • Schwarz kann keine Mühle bilden und muss d6 blocken.
  • Weiß zieht zurück nach e4 und öffnet gleichzeitig 2 Mühlen.


Stände beispielsweise der Stein c5 auf c4, so könnte Schwarz nach dem Schlagen und nehmen von d6 sofort eine Mühle bilden und d5 nehmen, wonach das Spiel Remis ist.
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Schwache Stellung:

  • Weiß schließt die Mühle durch c4 nach c5 und nimmt a4 oder b4
  • Schwarz kann keine Mühle bilden und muss d7 blocken.
  • Weiß zieht e5 nach e4 öffnet gleichzeitig 2 Mühlen.

Stände beispielsweise der Stein f6 auf d3 oder e3, so könnte Schwarz nach dem Schlagen sofort eine Mühle bilden und g7 nehmen, wonach das Spiel Remis ist.

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Starke Stellung:

  • Weiß schließt eine Mühle durch c3-c4 nimmt b6
  • Schwarz kann nun eine Mühle bilden. Aber ob er nun d6 oder f6 nimmt, Weiß hat im nächsten Zug in jedem Fall zwei Mühlen offen

Blockiert Schwarz dagegen durch g4-b6, so spielt Weiß c4-c5 und Schwarz ist auch verloren. Obwohl Schwarz nach dem Schlagen des 4. Steins sofort eine Mühle machen kann und Weiß nicht aus der Mühle nehmen darf, ist Schwarz verloren.

Aber sogar hier hat Schwarz eine Ausrede, wenn nach den alten Regeln des WMD gespielt wird. Schwarz blockt die Mühle wieder auf b6 mit dem einzelnen Stein von g4 und wenn Weiß dann c4-c5 zieht und zwei Mühlen droht, so bildet Schwarz eine Mühle auf der ersten Reihe und schlägt den Stein c5 von Weiß. Weiß könnte nun zwar eine Mühle schließen, darf aber nicht aus der geschlossenen schwarzen Mühle schlagen. Also selbst diese starke Stellung erlaubt den Sieg nur, wenn Schwarz einen Fehler macht.

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Schwache Stellung:

  • Weiß schließt eine Mühle durch f6-d6 und nimmt a7.
  • Schwarz kann keine Mühle bilden und muss a7 blocken.
  • Weiß zieht nach d6-b6 und öffnet gleichzeitig 2 Mühlen.

Stände beispielsweise der Stein d3 auf e3, so könnte Schwarz nach dem Schlagen eines Steins a7 sofort eine Mühle bilden und a4 oder c4 nehmen, wonach das Spiel Remis ist.

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Schwache Stellung:

  • Weiß schließt eine Mühle durch f4-f6 nimmt einen schwarzen Stein von d2 oder d3.
  • Schwarz kann keine Mühle bilden und muss b4 blocken.
  • Weiß zieht d6-d7 und öffnet gleichzeitig 2 Mühlen.

Stände beispielsweise der Stein a1 auf e4, so könnte Schwarz nach dem Schlagen eines Steins sofort eine Mühle bilden und a4 oder c4 nehmen, wonach das Spiel Remis ist.

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Mittelstarke Stellung:

  • Weiß schließt eine Mühle durch d6-d5 nimmt einen schwarzen Stein
  • Schwarz kann nun sofort eine Mühle bilden, aber das würde zum Verlust führen. Nimmt Schwarz a4, so spielt Weiß d5-d6. Nimmt Schwarz b4, so spielt Weiß c5-c4. In jedem Fall hat Weiß zwei offene Mühlen und Schwarz verliert.
  • Daher blockt Schwarz die offene Mühle auf c4, so dass die verbleibenden 2 schwarzen Steine eine Drohung bilden.
  • Nun spielt Weiß d5-d6 und öffnet 2 Mühlen gleichzeitig.

Wird nach der alten WMD-Regel gespielt, so ist schließt Schwarz seine Mühle und nimmt einen weißen Stein (b4 oder d6). Selbst wenn Weiß nun eine Mühle machen kann, er darf keinen schwarzen Stein aus der Mühle nehmen, das Spiel ist unentschieden.

Hinweis: Hätte Schwarz nur eine direkte Mühle-Drohung, so ist die Partie natürlich für Weiß gewonnen.