Nr. | Position | Bemerkung |
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0 | Ich behaupte immer, dass bei Mühle jeder in der Lage sein sollte, ein Remis zu erreichen, wenn er nur auf Remis setzt. Dabei verstehe ich unter dem Begriff auf Remis setzen nicht, dass man beispielweise eine komplexe Variante der Z-Mühle setzt, die bei genauer Kenntnis dann auch zum Remis führt. Ich verstehe unter dem Begriff, dass man selbst weder eine Mühle macht (aus Angst, eingesperrt zu werden) und beim Gegner keine Mühle zulässt (aus Angst, dann mit einem Stein weniger zu spielen). Mit dieser Strategie endet die Setzphase damit, dass beide Gegner noch alle 9 Steine haben und man dann hofft, dass der Gegner beim Ziehen einen Fehler macht. Das wird meist nur passieren, wenn der vor Langeweile eingeschlafen ist, aber bevor man Remis gibt, wird dann meist 50x im Kreis gezogen, ohne dass sich die Stellung von der Struktur wesentlich ändert. Nach meiner Meinung ist diese Setzart der Tod des Mühlespiels, weil es einfach zu stinklangweiligen Partien führt. Allerdings ist es legitim, vor allem gegen stärkere Spieler zu versuchen, auf diese Art Remis zu halten. Für den stärkeren Gegner ist es dann eine Herausforderung, diesen Remis-Versuch zu knacken. Welche Regeln muss man nun anwenden, wenn man so auf Remis setzen will:
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1 | Die Partie wurde am 11.07.2011 bei PlayOk zwischen kobrat und uwe59 ausgetragen. Beide Spieler hatten die Möglichkeit, sogar eine Z-Mühle zu bilden. Aber aus lauter Angst oder Respekt vor dem Gegner wurde darauf verzichtet und am Ende hatte man die typische Remisstellung. Die beiden Spieler setzten genau die Strategie um, die im Kommentar bei Position 0 in diesem Spiel beschrieben wird. Weiß besetzt mit f4 einen der wichtigen +-Punkte. | |
2 | Schwarz besetzt mit d2 auch einen der +-Punkte, Prinzipiell ist schon d2 fast ein Fehler, wenn man aggressiv spielen und gewinnen will. Der Zug d2 erlaubt nun Weiß den Zug b4 und danach ist ein Gewinn für keinen der Spielr wirklich möglich. Besser als d2 ist für aggressive Spieler auf jeden Fall der Zug gegenüber des weißen Steins, also b4.
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3 | Weiß droht mit der Z-Mühle. | |
4 | Schwarz erlaubt mit b4 die Z-Mühle. Oft sieht man statt b4 schon das ängstliche f6, wodurch die weiße Doppeldrohung neutralisert wird. | |
5 | Weiß macht keinen Gebrauch von der Z-Mühle sondern spielt total defensiv b2 und neutralisiert die Doppeldrohung von Schwarz. | |
6 | Schwarz denkt wohl, was Weiß kann, das kann ich auch und blockiert seinerseits die Doppeldrohung von Weiß. Nun haben beide schon mal in einem Ring jeweils 3 Steine und alle Mühledrohungen unterbunden. Wenn es noch zu Mühlen beim Setzen kommen sollte, dann maximal zu Randmühlen. | |
7 | Weiß beginnt mit c4 im Innenring zu setzen. | |
8 | Schwarz setzt dagegen d7 im Außenring. | |
9 | Weiß baut innen mit d3 eine Doppeldrohung auf. | |
10 | Schwarz baut außen mit g4 eine Doppeldrohung auf. Schwarz ignoriert die weiße Drohung, denn wenn Weiß innen nun mit c3 gefolgt von c5 oder e3 eine Mühle macht, dann wird diese eingesperrt und der schwarze Spieler hat außen eine Übermacht. Das folgende Bild zeigt eine mögliche Stellung: Am Besten ist, Sie probieren es selbst ein paar Varianten aus. | |
11 | Weiß neutralisiert mit g7 die schwarze Doppeldrohung. | |
12 | Schwarz macht es mit c3 dem Weißen nach und auch hier wid die Doppeldrohung neutralisiert. | |
13 | Weiß will das schwarze a1 verhindern. Schwarz würde mit a1 2 Mühlen drohen und Weiß hätte nur noch einen Stein. Mit a1 kann Schwarz außen keine Mühle mehr bilden, der zweite Ring ist sozusagen tot. | |
14 | Schwarz kann außen sowieso nichts mehr machen und setzt daher innen auf d6. | |
15 | Weiß verhindert mit e5 innen die letzte schwarze Drohung und stellt selbst eine auf. | |
16 | Schwarz blockiert mit e4 die offene weiße Mühle innen. | |
17 | Weiß noochmals außen mit a1. | |
18 | Schwarz außen mit a4. Nun ist es geschafft mit dem Setzen. Jeder Spieler hat in jedem Ring 3 Steine und kein Spieler hat eine Mühle. Weiß wird innen d3-e3 ziehen und danach kann unter normalen Umständen kein Spieler mehr gewinnen. Ich habe die restlichen Züge nicht gelöscht, Sie können sich selbst überzeugen, dass keiner der Spieler weiter kommt. Prinzipiell war in diesem Spiel schon beim Setzen des 3. Steins von Schwarz klar, dass hier keiner ernsthaft gewinnen wollte oder ein Risiko eingehen wollte. Spätestens nach dem 7. Stein von Weiß war klar, dass es Remis wird. | |
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